Puh, es war wieder heiß im Sommer…

Klimakrise Klimaschutz SDG 13 Löwenzahn vor Sonne

Jammern auf hohem Niveau oder sind das bereits die Vorboten der Klimakrise? Und was hat das überhaupt mit Unternehmen zu tun?

Der Sommer 2019 war schweißtreibend. So schweißtreibend, dass in Vorarlberg der Klimanotstand ausgerufen wurde. Sieht man sich die durchschnittliche Temperatur in Österreich für den Juni 2019 an, so sieht man rot und zwar nicht nur metaphorisch, sondern auch ganz eindeutig auf der Wetterkarte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

+4,5°C – So viel lag dieses Jahr die Temperatur über dem sonstigen Durchschnitt für den Juni. Wer sich noch an die Hitzewelle 2003 erinnert – damals waren es +4,1°C. 

Der überwiegende Teil der KlimawissenschaftlerInnen stimmt überein, dass die Menschen den größten Anteil für die aktuelle Klimakrise beisteuern, sogar mit 95%-iger Sicherheit: “Es ist extrem wahrscheinlich, dass menschlicher Einfluss die Hauptursache für die seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtete Erderwärmung ist,” so steht es im 5. IPCC-Report.

Ein Indiz dafür, dass sich etwas beim Klima ändert, zeigen die jährlichen Kosten für Schäden durch Wetter, Witterung und Klimawandel: Die jährlichen Kosten wetterbedingter Extremereignisse in Österreich waren von jährlich durchschnittlich 97 Millionen EUR in den 80er-Jahren über 127 Millionen EUR in den 90er-Jahren auf jetzt 706 Millionen EUR in den Jahren 2001–2010 gestiegen. Die Zahlen waren inflationsbereinigt, d. h. die Preissteigerung war nicht die Ursache für den Anstieg.” (öst. Klima- und Energiefonds)

Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen

In Zukunft können wir uns auf einen steten Anstieg der Hitzetage pro Sommer freuen. Es wird prognostiziert, dass in Wien im Jahr 2050 durchschnittlich 22 Hitzetage pro Sommer zu erwarten sind – zwischen den Jahren 2003 und 2011 waren es durchschnittlich zehn Hitzetage. 

Heißere Sommer bedeuten höhere Gesundheitsrisiken, denn Hitzestress kann vor allem bei älteren Menschen zu Problemen und Versagen des Herz-Kreislauf-Systems führen.

Wenn es in der Mittagszeit zu heiß wird, um draußen im Freien zu arbeiten müssen neue Arbeitszeitmodelle anwendung finden. Der österreichische Klima- und Energiefonds sieht wesentliche Auswirkungen auf Mitarbeitende in Fertigung und Handel, da die menschliche Produktivität unter Hitzeeinfluss deutlich leidet. Auch hier bedarf es saisonalen Anpassungen der Arbeitsmodelle, wie das zum Beispiel in Spanien bereits umgesetzt wird. Eine erweiterte Siesta in den Sommermonaten lässt in der heißen Jahreszeit die Telefone und Computer vorübergehend still stehen. 

Darüber hinaus werden vermehrte Starkregenereingisse für beeinträchtigungen der Lebens- und Arbeitswelten sorgen. Unterbrechungen im Verkehrsnetz aufgrund von starkem Regen, Hagel oder Hochwasser werden in Anzahl und Ausmaß steigen.

Der österreichische Klima- und Energiefonds beschreibt ein Szenario im Jahr 2050: “Ein Viertel der österreichischen Bevölkerung ist direkt oder indirekt betroffen. Direkt, weil eigene Wohn- oder Arbeitsorte temporär nicht benutzbar sind; indirekt, weil Versorgungsleistungen ausbleiben oder Reisepläne verändert werden mussten. Die Wirtschaft ist in manchen Sektoren aufgrund der unsicheren bzw. unterbrochenen Transportwege eingeschränkt.”

Diese Unterbrechungen und Beeinträchtigungen der Wirtschaft sind kostenintensiv und beeinträchtigen wesentliche Voraussetzungen und wichtige Rahmenbedingungen.

Auswirkungen des Klimawandels auf Land- und Forstwirtschaft

Auch die Land- und Forstwirtschaft sind vom Klimawandel betroffen. In der Landwirtschaft wird es verstärkt auf die regionale Ausprägung des Klimawandels ankommen.  Auf der einen Seite bringen höhere Durchschnittstemperaturen auch höhere Erträge und eröffnen neue und attraktive Chancen für die Landwirtschaft. Auf der anderen Seite gefährden Extremwetterereignisse und abnehmende Ökosystemfunktionen die künftige Ertragslage. Im Osten und Süden von Österreich werden in Zukunft längere Dürreperioden herausfordernd. 

In der Forstwirtschaft bedroht der Borkenkäfer immer mehr Waldbestände. Vermehrte Trockenperioden lassen die Bäume leiden. 

Klimaveränderungen begünstigen darüber hinaus ganz allgemein den Sommertourismus und stellen den Wintertourismus für ungeahnte Herausforderungen.

Die Klimakrise ist eine große globale Herausforderung, die auch vor Unternehmen nicht halt macht.

Klimawandel kompakt erklärt

Sonnenlicht trifft auf die Erde und wird von der Erdoberfläche in Form von Wärme reflektiert. Die Erdatmosphäre verhindert, dass die komplette Wärmestrahlung der Erde wieder direkt in den Weltraum zurückgeworfen wird. Der größere Teil an Wärmestrahlung bleibt in der Erdatmosphäre und erwärmt die Erde. Dieser natürliche Treibhauseffekt wird vom Menschen verstärkt, indem Treibhausgase zusätzlich abgegeben werden. Treibhausgase sind dafür verantwortlich, die Durchlässigkeit der Atmosphäre für Wärmestrahlung zu reduzieren.

Treibhausgase entstehen bei der Verbrennung fossiler Energieträger, in der Land- und Forstwirtschaft, in der Industrie und auf Mülldeponien.

Durch die vermehrte Verbrennung von fossilen Brennstoffen, wie Erdöl und Kohle, entsteht das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid. 

Der Raubbau in den tropischen Regenwäldern nimmt einen wertvollen natürlichen CO2-Speicher. Die gerodete Waldfläche wird z.B. für den Futtermittelanbau gebraucht, um den aktuellen Konsum zu stillen. So stammt das Futter für österreichisches Vieh aus ehemaligen Regenwaldregionen. 

Eine weitere Facette der Klimakrise ist, dass sie keine Landesgrenzen kennt. Wenn Menschen durch die neuen, harschen Klimabedingungen ihre Heimat verlassen müssen, bleibt ihnen oft nur mehr der Weg ihn gemäßigtere Klimazonen. Vor allem sind jene Menschen am stärksten von der Klimakrise betroffen, die bereits unter fragilen Lebensbedingungen und in Armut ums Überleben kämpfen. 

Die Klimakrise es handelt sich um ein komplexes Problem, dass an vielen Stellen angegangen werden muss. 

Was können Unternehmen tun?

Global warming entwickelt sich immer mehr zum global weirding. Die Extreme nehmen zu und die damit verbundenen Schäden sind schon heute beträchtlich. Sowohl der Klimawandel als auch der sozioökonomische Strukturwandel erzwingen schon jetzt eine Anpassung an den Wandel. Nur so können hohe Schäden künftig gemildert werden.” klimafonds.gv.at

Zuerst sollte Klimaschutz eine zentrale Position in der Agenda des Unternehmens einnehmen. Egal ob es sich um neue Projekte handelt oder die Mülltrennung im Büro, Klimaschutz kann in vielen Bereichen umgesetzt werden. Ein umweltbewusstes Unternehmen wartet nicht auf andere um mit Klimaschutzmaßnahmen zu beginnen, es positioniert sich als Vorreiter und ist Vorbild für andere.

Wir haben ein paar Fragen ausgewählt, die hilfreich sein können, um sich mit ersten Klimaschutzmaßnahmen im Betrieb auseinander zu setzen: 

  • Wie könnte sich der Klimawandel in meinem Betrieb bemerkbar machen?
  • An welchen Stellen können und wollen wir zukünftig Anpassungen ergreifen?
  • In welchen Bereichen können wir die Umwelt schonen?

Darüber hinaus bieten die Sustainable Development Goals einen idealen Rahmen, um das eigene Unternehmen auf die bevorstehenden sich ändernden Rahmenbedingungen vorzubereiten.

Sustainable Development Goals SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Die Herausforderungen und Maßnahmen zum Klimaschutz werden in SDG 13 zusammengefasst.

Wir haben hier zusammengefasst, was die SDGs sind und wie diese 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung die Welt verbessern werden.

#Fridaysforfuture rufen am 27. September 2019 in ganz Österreich zum Klimastreik auf. Wir sind dabei und werden als Entrepreneurs for Earth Strike auf die Straße gehen.

Sie setzen bereits Projekte um, die als Vorbild für andere dienen können? Dann teilen Sie Ihr Know-How mit uns!

AutorInnen:

DI Claus Mersch | Consultant | Mersch (at) Koloo.at

MMag. Sigrid Koloo | Geschäftsführung | Sigrid (at) Koloo.at