Ein persönlicher Beitrag rund um Gesundheit & Nachhaltigkeit von Sigrid Koloo, Geschäftsführerin von Koloo Projects.
Heute vor einem Jahr veränderte ein Unfall mein Leben. Körperlich und geistig wurde ich abrupt aus dem Alltag gerissen. Die Monate danach waren von intensiver Arbeit an meiner Gesundheit geprägt – eine Zeit des Heilens, aber auch des Nachdenkens. Nun, ein Jahr später, bin ich stolz darauf, dass ich wieder voll einsatzfähig bin. Doch dieser Prozess hat mir mehr gezeigt, als nur die Kraft von körperlicher Rehabilitation. Er hat mich tief über Nachhaltigkeit und die Bedeutung von Balance im Leben nachdenken lassen.
Was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?
Der Begriff Nachhaltigkeit wird oft nur auf ökologische Aspekte reduziert – den bewussten Umgang mit Ressourcen, den Schutz unseres Planeten. Doch Nachhaltigkeit betrifft auch uns selbst: unsere Energie, unsere mentale und physische Gesundheit, unsere Arbeitsweise und den Umgang mit unserer Zeit. In der hektischen Welt des ständigen Fortschritts übersehen wir oft, dass unser wichtigstes Gut unser eigenes Wohlbefinden ist. Genauso wie die natürlichen Ressourcen, die wir schützen, ist auch unsere persönliche Gesundheit begrenzt und wertvoll.
Innehalten und Reflektieren
Nach dem Unfall war ich gezwungen, innezuhalten. Diese Pause war nicht freiwillig, aber im Nachhinein notwendiger als gedacht. Die Genesungszeit bot Raum für Reflexion: Wie gehe ich mit meinen Kräften um? Wie balanciere ich Arbeit und Erholung?
Auch in der Nachhaltigkeit geht es oft darum, Prozesse zu überdenken und bewusstere Entscheidungen zu treffen. Wir müssen uns fragen: Was passiert, wenn wir weiterhin über unsere Grenzen gehen, ohne auf uns oder unsere Umwelt zu achten? Ob im persönlichen Leben oder im Unternehmenskontext, es ist entscheidend, regelmäßig innezuhalten und unsere Prioritäten zu überprüfen.
Gesundheit & Nachhaltigkeit: Erkenntnisse und was es braucht
- Balance als Schlüssel: Genauso wie ein Unternehmen nachhaltige Prozesse einführen muss, um langfristig erfolgreich zu sein, brauchen auch wir Menschen einen ausgewogenen Umgang mit unserer Energie. Das bedeutet, nicht ständig auf „Hochtouren“ zu arbeiten, sondern bewusste Pausen und Erholungsphasen einzuplanen.
- Langfristiges Denken: Nachhaltigkeit erfordert Voraussicht – sowohl bei der eigenen Gesundheit als auch in der Art und Weise, wie wir Ressourcen nutzen. Mein Jahr der Rehabilitation hat mir gezeigt, dass schnelle Erfolge nicht immer die besten sind. Langfristige Erholung und nachhaltige Lebensstile brauchen Zeit und Geduld.
- Selbstfürsorge ist Nachhaltigkeit: Es braucht genauso wie im nachhaltigen Wirtschaften eine Kultur des Innehaltens und Reflektierens, um nicht nur produktiv, sondern auch gesund zu bleiben. Nachhaltigkeit bedeutet auch, achtsam mit sich selbst umzugehen und rechtzeitig zu erkennen, wann man Ressourcen – in diesem Fall die eigenen – schonen muss.
- Resilienz aufbauen: Wie Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen durch nachhaltige Prozesse stärken, so müssen wir auch unsere persönliche Resilienz aufbauen. Dieser Unfall war ein Weckruf, die eigenen „Kapazitäten“ neu zu bewerten und diese bewusst zu managen.
Fazit: Gesundheit & Nachhaltigkeit im Leben und Arbeiten
Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Frage der Umwelt, sondern betrifft uns auf allen Ebenen. Der Prozess der Genesung und das Wiedererlangen meiner vollen Leistungsfähigkeit haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, bewusst und langfristig zu denken. Im Einklang mit uns selbst und der Natur zu leben, bedeutet, Verantwortung für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Zukunft zu übernehmen.
Ich nehme diese Erfahrung als Erinnerung mit: Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen – bei uns selbst. Wenn wir uns um unseren Körper und Geist kümmern, sind wir auch besser in der Lage, uns für eine nachhaltigere Welt einzusetzen.